Definitionen und Formen der Einsamkeit

Autorin: Prof. Dr. Maike Luhmann

Abstract

Der Begriff „Einsamkeit“ ist in der deutschen Alltagssprache unscharf definiert und wird für unterschiedliche Phänomene verwendet. Für eine wissenschaftliche und politische Auseinandersetzung mit dem Thema ist es daher notwendig, diesen Begriff klar zu definieren und von anderen, verwandten Konzepten abzugrenzen. Diese Expertise gibt zunächst einen Überblick über die in der heutigen sozialwissenschaftlichen Forschung am häufigsten verwendeten Definitionen von Einsamkeit und grenzt verwandte Konzepte wie soziale Isolation, Alleinsein oder bestimmte psychische Erkrankungen davon ab. Der Fokus liegt auf drei besonders häufig verwendeten Definitionen und deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede: existentielle Einsamkeit, Einsamkeit als unerfüllte soziale Bedürfnisse und Einsamkeit als unerfüllte soziale Erwartungen. Anschließend werden verschiedene Ansätze zur Differenzierung von Einsamkeit beschrieben: nach Beziehungsform (z. B. emotionale, soziale und kollektive Einsamkeit), nach zeitlicher Dauer (z. B. vorübergehende, situationale und chronische Einsamkeit), nach Intensität bzw. Häufigkeit (z. B. ab wann gilt jemand als „einsam“) und nach dem Grad der objektiven sozialen Isolation. Diese verschiedenen Ansätze zur Differenzierung von Einsamkeit können in einem übergreifenden Modell integriert werden. Die Expertise schließt mit Implikationen für Wissenschaft, Politik und Praxis.

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Kompetenznetz Einsamkeit am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.  

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