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Einsamkeit und Armut

Prof. Dr. Jörg Dittmann &  Dr. Jan Goebel

Abstract

Die Expertise erörtert den internationalen Forschungsstand zu Einsamkeit und Armut. Der Tenor dieser Studien ist eindeutig: Menschen, die von Armut betroffen sind, fühlen sich stärker einsam. Sie sind zudem häufiger sozial isoliert. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden für Deutschland multivariate Analysen auf Datenbasis des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) für die Jahre 1985 bis 2020 durchgeführt. Die Längsschnittanalysen zeigen, dass die Einsamkeit mit der Armut ansteigt. Menschen, die arm wurden, kehren auch im Zeitverlauf oftmals nicht mehr auf das geringere Einsamkeitsniveau zurück, bevor sie arm wurden. Der Einsamkeit verursachende bzw. verstärkende Effekt von Armut kann durch die eigenen Analysen bestätigt werden. Dass Armut ein wichtiger, aber nicht ausschließlicher Faktor zur Erklärung von Einsamkeit ist, zeigt die steigende Einsamkeit während der Corona-Pandemie, insbesondere während der zwei Phasen mit Kontaktbeschränkungen in Deutschland. Diese Beobachtung konnte ebenfalls durch die Analysen des SOEP bestätigt werden. Der Anstieg der Einsamkeit in dieser Zeit gilt sowohl für armuts- als auch nicht armutsbetroffene Haushalte. In der Gesamtschau zeigt sich, wer Einsamkeit bekämpfen will, sollte den Blick auch auf die Verhinderung und Bekämpfung von Armut richten.

 

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Kompetenznetz Einsamkeit am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.  

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