Abstract

Diese Expertise befasst sich mit Programmen und Konzepten, die verschiedene Länder und internationale Organisationen entwickelt und implementiert haben, um Lösungen für das Problem der Einsamkeit und ihrer Folgen anzubieten. Es wird gefragt, ob es Hinweise dazu gibt, welche Maßnahmen sich im internationalen Vergleich als erfolgreich erwiesen haben. Wohlfahrtsstaaten, die auf den Werten der Solidarität und Chancengleichheit basieren, weisen besonders niedrige Einsamkeitswerte auf. Risiken wie Armut, Krankheit und Arbeitslosigkeit, die einen starken Einfluss auf Einsamkeit haben, werden in ausgebauten Wohlfahrtsstaaten reduziert. Die bereits implementierten Maßnahmen reichen jedoch nicht aus und auch in Ländern mit einer hohen sozialen Absicherung sind zusätzliche Programme gegen Einsamkeit zu entwickeln. Heute ist der Fokus von Strategien gegen Einsamkeit vor allem auf Maßnahmen zur Gruppenbildung und auf Nachbarschaftsprogramme gerichtet. Die positive Wirkung von E-Interventionen (elektronische Interventionen) ist dann zu erkennen, wenn sie mit der Möglichkeit persönlicher Kontakte im Rahmen von Gruppen- oder Nachbarschaftsprogrammen verbunden werden. Vor allem dann, wenn Maßnahmen in Verbindung mit dem Gesundheits- und Pflegesystem durchgeführt werden oder Teil einer umfassenden nationalen Strategie sind, werden in größerem Umfang finanzielle und personelle Ressourcen für die Prävention und Reduzierung von Einsamkeit zur Verfügung gestellt.