Die gesundheitlichen, psychologischen und gesellschaftlichen Folgen von Einsamkeit

Autorin: Dr. Susanne Bücker

Abstract

Gemäß der Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellen das Vorhandensein zufriedenstellender sozialer Beziehungen und das soziale Wohlbefinden Determinanten von Gesundheit dar. In Abschnitt 2 dieses Beitrags wird die Rolle sozialer Beziehungen für die psychische und physische Gesundheit basierend auf empirischer Forschung näher beleuchtet. Es zeigt sich, dass Einsamkeit – die Folge qualitativ oder quantitativ unzureichender sozialer Beziehungen – mit einer Vielzahl an psychischen Störungen (z. B. Depression, Angststörung) und körperlichen Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen) einhergeht. Mögliche Erklärungsmechanismen für diese gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit werden erläutert. In Abschnitt 3 werden darüber hinaus die psychologischen Folgen von Einsamkeit thematisiert, die dazu beitragen können, dass Einsamkeit für einige Menschen eine chronische Erfahrung wird. In Abschnitt 4 werden die gesellschaftlichen Folgen von Einsamkeit (speziell zu den Themen politisches Verhalten, gesellschaftliches Engagement, Teilhabemöglichkeiten an sozialen und gesellschaftlichen Aktivitäten, Konsum- bzw. Ausgabeverhalten und bestimmten Wertevorstellungen) beschrieben. Die vorgestellten qualitativen und quantitativen Arbeiten zu diesen Themen legen nahe, dass Einsamkeit mit erschwerten Teilhabechancen, geringerem gesellschaftlichem Engagement und politischem Verhalten sowie hohen ökonomischen gesellschaftlichen Kosten verbunden ist. Als ein möglicher aufrechterhaltender Faktor für diese gesellschaftlichen Probleme wird die Stigmatisierung von Einsamkeit thematisiert. Abschnitt 5 beschreibt methodische Herausforderungen in der Untersuchung von Einsamkeitsfolgen und leitet einen Handlungsauftrag für methodisch saubere Forschung zu kausalen Schlussfolgerungen in der Einsamkeitsforschung ab. Abschließend werden in Abschnitt 6 basierend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Abschnitte Praxis-Hinweise bezüglich Präventions- und Interventionsmaßnahmen gegeben.

 

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